Accellence Technologies GmbH
 
 
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CCTV-Lexikon: Begriffe und Abkürzungen aus der Video­überwachungs­technik

Mit den aktuellen Begriffen müsste diese Seite eigentlich besser heißen

VSS-Lexikon: Begriffe und Abkürzungen aus der Video­sicherheits­technik

, aber damit diese Seite weiterhin leicht gefunden wird, belassen wir es vorerst bei der alten Bezeichnung...

Die verschiedenen Hersteller von Videosystemen verwenden zum Teil unterschiedliche Begriffe für die gleichen Dinge oder verstehen unter dem gleichen Begriff etwas Unterschiedliches.
Um zu einem besseren Verständnis beizutragen, haben wir im Folgenden einige Begriffe so erläutert, wie sie uns geläufig sind und so wie wir sie verstehen, wobei wir nicht ausschließen können und wollen, dass je nach Zusammenhang anderswo manche Begriffe auch anders verwendet werden.
Für Ergänzungen und Korrekturhinweise sind wir dankbar!


AK-Bild (Arbeitskreis Bildübertragung): In diesem Arbeitskreis arbeiten
  • Vertreter der Polizei,
  • des BHE (Bundesverband der Hersteller und Errichter von Sicherheitssystemen)
  • des BDWS (Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen)
  • und des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie)
zusammen, um die Probleme zu lösen, die aufgrund der Vielzahl zueinander inkompatibler Videosysteme aufgetreten sind.
Der AK-Bild hat sich mittlerweile in → KA-Bild umbenannt.

Ein Alarm ist ein Ereignis, das eine sofortige Reaktion erfordert, beispielsweise durch eine → Notruf- und Service-Leitstelle.

Alarmanlage (siehe auch → GMA, → EMA): Hier werden im → Schutzobjekt die verschiedenen Alarmquellen (Infrarot-Bewegungsmelder, Überfall-Taster, Glasbruch-Sensoren, Türkontakte, Lichschranken, ...) ausgewertet. Ist die Alarmanalge scharfgeschaltet, was in der Regel automatisch beim Verschließen des Objektes geschieht, dann werden alle Alarmereignisse an die zuständige Leitstelle gemeldet. Zur weiteren Auswertung solcher Ereignisse kann dann die Videoüberwachung genutzt werden. Im Idealfall wird vom → AMS in der Leitstelle automatisch vom → VMS das zum jeweiligen Alarmereignis passende Videobild angefordert. Hierzu dient z.B. das Steuerprotokoll → AMS_RCP.

Das Alarmbild ist das Bild, das zum Zeitpunkt der Alarmauslösung aufgenommen wurde. Ist exakt zum Alarmzeitpunkt kein Bild vorhanden, so wird das zeitlich nächste verwendet. Ist der Abstand zwischen dem Alarmzeitpunkt und dem nächsten verfügbaren Bild zu groß, so ist dieses nicht als Alarmbild geeignet. Wie groß diese Toleranz sein darf, hängt vom Anwendungsfall ab.

Alarm-Management-System (AMS): Empfängt → Ereignisse von verschiedenen Quellen (z.B. von einer → EMA oder → GMA) und reagiert darauf nach vorher festgelegten Prioritäten und → Maßnahmenplänen.

AMS siehe → Alarm-Management-System

AMS_RCP ist die Kurzbezeichnung für das Alarm Management System Remote Control Protocol. Über diese Schnittstelle können Videoaufschaltungen automatisch in Abhängigkeit von einer bestimmten im → AMS erkannten Gefahrensituation ("Lage") gesteuert werden.
Damit wird eine schnelle Lagebeurteilung unterstützt, die einen gezielten Einsatz der Interventionskräfte ermöglicht.

ARC (Alarm Receiving Center) ist die englische Bezeichnung für eine Alarm-Empfangs-Zentrale, d.h. einer Leitstelle, die Alarmereignisse empfängt und darauf nach festgelegten → Maßnahmenplänen reagiert.
Es besteht zum Teil eine Überschneidung mit dem Begriff → Notruf- und Service-Leitstelle, der aber auch über den reinen Alarmempfang hinausgehende Dienstleistungen mit einschließt.

AS-POL (Alarmstelle der Polizei): Ständig besetzte Dienststelle der Polizei, die Gefahrenmeldungen und unterstützende Informationen (z.B. Videobilder) entgegennimmt und Interventionsmaßnahmen einleitet. Die → ÜEA-Richtlinie definiert u.a. die Voraussetzungen für eine Bildübertragung zur AS-POL.

ATM ist die Abkürzung für "Asynchronous Transfer Mode" und beschreibt eine Netzwerktechnologie, die klassische Telekommunikationsdienste und neue Dienste wie z.B. Videostreaming und LAN-Koppelung mit gesicherter Dienstgüte (englisch: Quality of Service (QoS)) in einem gemeinsamen Standard vereint.
Technisch hat ATM viele Parallelen zu ISDN, unterstützt jedoch wesentlich höhere Datenraten (z.B. 155 MBit/s auf STM-1) und wird deshalb oft auch Breitband-ISDN genannt. Im Gegensatz zu ISDN (isochron) arbeitet ATM jedoch paketorientiert: Die Daten werden bei ATM in Paketen fester Länge mit jeweils 5 Byte Adressinformationen ("Header") und 48 Byte Nutzdaten ("Payload") übertragen.
ATM ist kompatibel zu der Synchronen Digitalen Hierarchie (SDH in Europa bzw. SONET in den USA). Dadurch hat ATM im Backbone-Bereich eine große Bedeutung, während sich im Endgeräte-Bereich trotz schlechterer QoS-Merkmale eher das billigere Ethernet durchsetzt.

Audio ist oft eine sinnvolle Ergänzung zu Video, weil z.B. eine Gefahrensituation schneller erkannt und bewertet werden kann, wenn man sie in der Leitstelle nicht nur mit dem Auge (optisch, visuell), sondern auch mit dem Ohr (akustisch) wahrnimmt, oder indem man Personenen in einem per Video erkannten Gefahrenbereich gezielt per Lautsprecher-Durchsagen warnen kann (→ Täteransprache).
Viele auf dem Markt angebotene Videosysteme enthalten Audio-Funktionen in unterschiedlichem Umfang und unterschiedlicher Qualität.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen Audio unidirektional (=nur in eine Richtung, z.B. vom überwachten Objekt zur Leitstelle, d.h. man kann in das Objekt hineinhören, aber nicht mit den dort befindlichen Personen sprechen) und Audio bidirektional (=in beide Richtungen).
Bei letzterem ist zu unterscheiden zwischen Gegensprechen und Wechselsprechen:
Beim Gegensprechen sind Mikrofon und Lautsprecher z.B. mittels einer Freisprecheinrichtung oder eines Headsets (Kopfhörer mit daran angebautem Mikrofon) akustisch soweit entkoppelt, dass keine Rückkopplung auftreten kann. Unter dieser Voraussetzung kann an beiden Seiten (Objekt und Leitstelle) gleichzeitig gesprochen und gehört werden.
Wenn dagegen (wie es baulich in vielen Situationen nicht anders machbar ist) der Lautsprecher auch auf das Mikrofon wirkt, dann kann nur abwechselnd gesprochen oder gehört werden (=Wechselsprechen), weil sonst eine Rückkopplungsschleife entstehen würde, die zu einem unangenehmen Dauerton führt. Die Umschaltung zwischen beiden Betriebsarten ("Sprechen", Hören") erfolgt in der Leitstelle mittels Mikrofontaster oder einer entsprechenden Schaltfläche in der Video-Management-Software ("Push-To-Talk-Button", PTT).
Wenn über diese Funktion Gespräche geführt werden sollen (z.B. als Hilfestellung für eine Person vor einem Kassenautomat durch einen Mitarbeiter in der Video-Leitstelle), dann ist neben einer guten Sprachverständlichkeit auch eine geringe → Latenzzeit wichtig, weil sonst durch übertragungsbedingte längere Pausen beide Gesprächspartner dazu verleitet werden, durcheinander zu sprechen.
Alternativ zu der Audioübertragung durch vorhandene Videosysteme kann die Audio-Funktionalität auch durch eine mit dem Videosystem über eine Schnittstelle gekoppelte Intercom-Anlage oder mittels → VoIP realisiert werden.

Auflösung: Anzahl der signifikanten (=informationstragenden) Bildpunkte des angezeigten Bildes in waagerechter (x-) und senkrechter (y-) Richtung.

Aufzeichnung (engl. record) ist der Gegenbegriff zu → Wiedergabe: Bilder werden von einer → Bildquelle zu einem → Bildspeicher übertragen und dort für einen späteren Abruf bereitgehalten.

AusschnittsvergrößerungDigitaler Zoom

Eine Ausschreibung soll im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens die Anforderungen und Randbedingungen eines → Projektes vollständig und eindeutig definieren, aber nicht vorschreiben, auf welche Weise und mit welchen Mitteln die Aufgabenstellung erfüllt wird, denn sonst würde man Lösungsansätze verbauen, die die ausschreibende Stelle zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht kannte, die aber zu einem insgesamt wirtschaftlich günstigeren Ergebnis führen. Insofern ähnelt die Ausschreibung dem → Lastenheft.
Auf dieser Grundlage können dann verschiedene Anbieter ihre unterschiedlichen Lösungsvorschläge unterbreiten, aus denen sich die ausschreibende Stelle das für sie günstigste Angebot auswählen kann.
Günstig darf dabei nicht mit billig verwechselt werden: Manche Lösungen, die in der Anschaffung wenig kosten, ziehen hohe Folgekosten nach sich, wenn Qualität, Funktionsumfang, Bedienerfreundlichkeit, Service, Support, Schulungen, Wartung, Updates, flexible Anpassungen an neue Anforderungen u.s.w. nicht stimmen.
Deshalb sind bei der Bewertung der Angebote nicht nur die Anschaffungskosten, sondern alle mit dem Betrieb der gewünschten Lösung verbundenen Kosten über die gesamte beabsichtigte Laufzeit ("Lebensdauer") zu betrachten (englisch: total cost of ownership (TCO)).
Da es in der Sicherheitsbranche meist um langfristige Anschaffungen geht, die viele Jahre genutzt und Zug um Zug ausgebaut werden sollen, ist insbesondere das Thema "Investitionsschutz" bzw. "Investitionssicherheit" zu beachten: Wer sich von nur einem Hardware-Lieferanten abhängig macht, wird bei später nötigen Erweiterungen oft über Gebühr zur Kasse gebeten, oder die zu Beginn des Projektes installierte Hardware lässt sich nach einigen Jahren nicht mehr nachbeschaffen, wenn Ersatz oder Erweiterungen nötig werden.
Deshalb ist es sehr wichtig, bei Ausschreibungen darauf zu achten, dass die Lösung nicht an einen bestimmten Hersteller einer bestimmten Hardware gebunden ist, sondern dass auch bei späteren Erweiterungen oder Ersatzbeschaffungen frei aus dem jeweils am Markt verfügbaren Angebot ausgewählt werden kann. Herstellerunabhängige Video-Management-Lösungen wie z.B. EBÜS machen dies möglich.
Hier finden Sie Textbausteine zur Ausschreibung eines Videoüberwachungssystems.

Die Bewegungserkennung ist eine einfache Form der → Video Content Analyse, die Veränderungen in den Videobildern erkennt und daraufhin vordefinierte Aktionen auslöst. Um Falschalarme zu vermeiden, sollte die Bewegungserkennung geeignet parametriert oder mit anderen Sensoren kombiniert werden.

BEZ (Bildempfangszentrale): Einrichtung zum Empfang und zur Auswertung von Bildern aus Videoüberwachungsanlagen. → EBÜS ist gemäß → ÜEA-Richtlinie eine von der Polizei anerkannte BEZ.

Im → BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. arbeiten zahlreiche Errichter, Hersteller und Planer von Sicherheitsanlagen zusammen. Im → Fachausschuss Video werden alle Fragen rund um das Thema → Videosicherheitssysteme bearbeitet.

Bildnotiz (Bildbewertung, Bildkommentar, Bildbeschreibung) stellt eine einfache Form von → Metadaten dar: Hier kann zu jedem einzelnen gespeicherten Videobild ein Text hinterlegt werden, der zusammen mit dem Bild angezeigt und ausgedruckt wird. Nach diesen Texten kann auch gesucht und auf diese Weise ein gewünschtes Bild gezielt abgerufen werden.

Bildfrequenz (Framerate): Anzahl der dargestellten / gepspeicherten Bilder pro Sekunde; üblicherweise angegeben in "fps" (frames per second).

Bildquelle (auch Bildsender oder Videoübertragungsgerät (VÜG) genannt): Ein Gerät, mit dem die Bilder in das digitale Netzwerk eingespeist werden. Typische Bildquellen sind z.B.: Der entsprechende englische Begriff lautet → "Network Video Transmitter" (NVT).
Bildquellen sind die "Lieferanten", → Bildsenken die "Konsumenten" von Videobildern.
Bildquellen stehen dort, wo Videobilder aus der realen Welt aufgenommen werden, Bildsenken dort, wo diese Bilder von der gewünschten Funktion her benötigt werden.
Bildquellen und Bildsenken sind über das Netzwerk miteinander verbunden.
Eine direkte Datenübertragung von einer Bildquelle zu einer Bildsenke wird "Liveverbindung" genannt.

Bildsender ist eine andere Bezeichnung für → Bildquelle

Eine Bildsenke ist das passende Gegenstück zur → Bildquelle.
An Bildsenken verlassen die Bilder wieder das digitale Netzwerk und werden in der realen Welt in der benötigten Form zur Verfügung gestellt.
Beispiele für Bildsenken sind
  • Videodecoder mit daran angeschlossenem Monitor
  • Video-Software auf einem PC, mit der Videobilder angezeigt werden können
  • ein Drucker, auf dem Videobilder gedruckt werden können
  • ein externer Datenträger, auf dem Videobilder exportiert oder dauerhaft archiviert werden

Bildspeicher können in folgenden Formen realisiert werden Neben diesen "aktiven" und speziell für Video entwickelten Aufzeichnungsgeräten können bestimmte → Bildquellen ihre Bilder auch selbsttätig auf handelsüblichen Speichermedien der IT-Technologie speichern und diese damit zum Bildspeicher aufwerten:
  • File-Server, z.B. realisiert als Network Attached Storage (NAS)
  • FTP-Server
  • CF-Cards
Eine direkte Datenübertragung von einer Bildquelle zu einem Bildspeicher wird "Aufzeichnung" genannt.
Eine Datenabruf aus dem Bildspeicher zu einer Bildsenke wird "Recherche" genannt.

Broadcast meint, dass etwas an alle versendet wird, wie etwa beim "Rundfunk". Im Kontext von → IP-Netzen siehe → -cast.

CAPI ist die Abkürzung für "Common Application Programming Interface", die Standard-Programmier-Schnittstelle für Software, die auf → ISDN zugreifen soll.
Die aktuelle Version ist CAPI 2.0.

Mit -cast enden die 3 im Rahmen des → Internet-Protokolls (IP) möglichen Varianten der Datenzustellung:
  • Unicast: Die Daten eines Senders werden genau einem Empfänger zugestellt. Dies ist die häufigste Form der Datenzustellung. Wollen mehrere Empfänger die gleichen Daten desselben Senders über Unicast empfangen, muss der Sender die Daten mehrfach absenden, was bei einer großen Anzahl von Empfängern sehr ineffizient wird und gegebenenfalls den Sender überlasten kann.
  • Broadcast: Die Daten eines Senders werden allen Empfängern eines Netzwerksegmentes zugestellt, unabhängig davon ob ein Empfänger die Daten benötigt oder nicht. Damit können Daten im Netzwerksegment verteilt werden, ohne dass der Absender die einzelnen Empfänger kennen muss. Anwendungsbeispiel: Ein VMS will alle im Netzwerksegment verfügbaren Bildquellen abfragen, um Kontakt zu ihnen aufnehmen zu können. Broadcast ist nur innerhalb eines Netzwerksegments zulässig und möglich, weil sonst das Gesamtnetzwerk von solchen Daten überschwemmt würde. Broadcast ist quasi die Verteilung mit der Gießkanne und eignet sich nicht für eine effiziente Videodatenübertragung.
  • Multicast: Die Daten eines Senders werden einer Empfängergruppe zugestellt. Jedes Mitglied der Empfängergruppe abonniert die Daten eines Senders, indem es sich als Gruppenmitglied mit einer speziellen Gruppenkennung per → IGMP (Internet Group Management Protocol) beim Netzwerk registriert. Der Sender muss die Daten nur ein Mal senden, die Verteilung an die Abonnennten erfolgt durch die aktiven Netzwerkkomponenten (Switche, Router). Die per Multicast versendeten Daten können auch über Netzwerksegmentgrenzen geroutet werden, sofern multicastfähige Router die Netzwerksegmente koppeln.
Zur Nutzung von Multicast in einem Videonetzwerk müssen Layer-2-Switche, die das Feature "IGMP Snooping" beherrschen, zusammen mit multicastfähigen Routern beziehungsweise multicastfähigen Layer-3-Switchen kombiniert werden. Da das Multicasting häufig nicht in jedem Infrastrukturabschnitt zur Verfügung gestellt werden kann, kombinieren moderne digitale Videosysteme geschickt das Unicasting und das Multicasting. Die Daten eines Senders werden dann beispielsweise durch einen RTP-Proxy über Unicast in die Zentrale übertragen und dort per Multicast effizient weiterverteilt.

Ob der mit Multicast verbundene Mehraufwand für Infrastruktur und Konfiguration wirtschaftlich ist, hängt vom Anwendungsfall ab: Multicast lohnt sich nur, wenn viele Empfänger exakt zur gleichen Zeit den absolut identischen Datenstrom empfangen wollen.

CCTV (Closed Circuit Television): Wörtlich übersetzt heißt dies "Fernsehen für geschlossene Benutzergruppen". Im Gegensatz zum öffentlichen Rundfunk (broadcast) sind hier die Bilder nur für einen begrenzten Personenkreis bestimmt. Im weitesten Sinne handelt es sich also auch z.B. bei Unternehmens-Fernsehen oder Videokonferenzen um CCTV. In der Sicherheitsbranche ist diese Abkürzung vor allem für Videoüberwachungsanlagen gebräuchlich.
Inzwischen sind diese Anlagen aber oft nicht mehr geschlossen, sondern vernetzt. In den einschlägigen Normen wird deshalb mittlerweile statt CCTV die Abkürzung → VSS verwendet.

CIF ist die Abkürzung für "Common Intermediate Format" und entspricht einer Bildgröße von 352x288 Bildpunkten (→ Pixel).

Unter dem Begriff CSCW (englisch: computer supported cooperative work) werden alle Techniken und Methoden für verteiltes Arbeiten und Telekooperation zusammengefasst.
CSCW unterstützt das Zusammenarbeiten in einer Arbeitsgruppe, deren Teilnehmer über verschiedene Orte verteilt sind und die untereinander durch ein digitales Netzwerk, in der Regel ein IP-Netz miteinander verbunden sind.
Mögliche Bestandteile eines CSCW-Szenarios sind z.B.
  • Shared whiteboard: Mehrere Teilnehmer können gemeinsam eine Skizze entwerfen (ähnlich wie bei einer realen Konferenz an einem Flipchart).
  • Shared application: Mehrere Teilnehmer können gemeinsam eine Anwendung steuern und betrachten.
  • Shared document: Mehrere Teilnehmer können gemeinsam an einem Dokument (z.B. einer CAD-Zeichnung) arbeiten.
  • Audiokonferenz: Die Teilnehmer können sich gegenseitig hören.
  • Videokonferenz: Die Teilnehmer können sich gegenseitig sehen.
Alle diese Bestandteile sollten über ein gemeinsames Konferenzmanagement koordiniert werden, damit für die verschiedenen Datenarten nicht immer wieder neue Verbindungen eingerichtet werden müssen und hinzukommende und ausscheidende Teilnehmer dynamisch verwaltet werden können.
Das Entwickeln von CSCW-Anwendungen wird durch eine geeignete Middleware wie zum Beispiel SMI sehr vereinfacht.

CVBS (Colour Video Blanking Signal): Entspricht dem deutschen → FBAS.

Decoder siehe → Videodecoder

Digitale Kreuzschiene (auch "Virtuelle Kreuzschiene") werden → Video-Management-Systeme genannt, die das Verhalten analoger Kreuzschienen nachbilden können, bei denen also über die → GUI oder eine Steuer-Schnittstelle beliebige Kameras auf beliebige Monitore geschaltet werden können.
Der große Vorteil digitaler Kreuzschienen gegenüber analogen Kreuzschienen besteht darin, dass sie kostengünstige handelsübliche IT-Netzwerktechnik zum Verschalten der Quellen mit den Senken nutzen und nicht eine große Anzahl in spezieller Hardware ausgeführter Koppelpunkte nötig ist.
Damit können auch sehr große Anzahlen von Kameras und Monitoren völlig flexibel miteinander verschaltet werden.

Digitale Videorecorder (DVR) sind Geräte, mit denen Videosignale digital aufgezeichnet werden können. Im Gegensatz zu einem → NVR verfügt ein DVR über spezielle Eingänge, an die analoge Kameras direkt angeschlossen werden können. Am weitesten verbreitet ist hierfür der sogenannte → FBAS-Anschluss.

Digitaler Zoom: Bedarfsgesteuerte Vergrößerung eines ausgewählten Bereichs des Bildes durch Darstellung von Ausschnitten der vorhandenen Bildinformationen in unterschiedlichen Maßstäben. Digitaler Zoom ist nur sinnvoll anwendbar, wenn das zu vergrößernde Bild in ausreichender → Auflösung vorliegt (→ Megapixel-Bilder). Ansonsten gerät der Digitale Zoom schnell an die Grenzen und zeigt nur gröbere Pixel ohne zusätzlichen Informationsgehalt.
Vgl. → Optischer Zoom.

Ein Dispatcher ist eine Softwarekomponente der Leitstellenanwendung, die anstehende Aufgaben, etwa → Alarme oder Aufschaltungen aus dem → Virtuellen Wächterrundgang, automatisch auf verschiedene Arbeitsplätze verteilt, je nachdem welcher Platz frei und technisch geeignet und welcher Bearbeiter fachlich für den Auftrag zuständig ist.

Duplex siehe → -plex

DVR ist die Abkürzung für → Digitale Videorecorder.

EBÜS (Einheitliches Bild-Übertragungs-System): Dies ist eine → Video-Management-Software, die alle bildgebenden Systeme verschiedener Hersteller aufschalten kann, also nicht nur → IP-Kameras, sondern auch → Digitale Videorecorder (DVR), → Netzwerk-Videorecorder (NVR), → Video-Encoder und andere → Video-Management-Systeme. Dabei werden nicht nur Bilder gezeigt, sondern auch umfassende Steuerungs- und Recherche-Funktionen zur Verfügung gestellt. EBÜS ermöglicht eine einfache und standardisierte Weiterleitung der Bilder zu → NSLs und zur Polizei (→ AS-POL) und wird vom → KA-Bild und den daran beteiligten Verbänden (BHE, BDWS, ZVEI) empfohlen.

EMA (Einbruch-Melde-Anlage): Kann eine Quelle von Ereignissen sein, die zur Aufklärung der Ursache der Auslösung eine Videoaufschaltung erfordern.

Encoder siehe → Videoencoder

Ereignis: In einem Videosystem können eine Vielzahl von Ereignissen auftreten, z.B.
  • Bewegung im Videobild
  • Erkennen von PKW-Kennzeichen aus einer vorgegebenen Liste
  • Entfernen eines Gegenstandes aus dem Videobild
  • Auslösung eines Kamerakontaktes
  • Verdrehen der Kamera
  • Ausfall des Kamerasignals
  • Sabotage
  • Festplattenfehler
  • ...
Neben diesen videobasierten Ereignissen gibt es noch weitere Ereignisse außerhalb der Videotechnik, die aber auch zu einer Videoaufschaltung führen können, z.B.
  • Überfalltaster
  • Tür-/Fensterkontakt
  • Glasbruchmelder
  • Rauch-/Brandmelder
  • Infrarot-Bewegungsmelder (IR)
  • Lichtschranke
  • Sprechstelle einer Intercom-Anlage
  • ...

Ethernet: Heute die übliche Netzwerktechnik für drahtgebundenes → LAN.

FBAS (Farb-Bild-Austast-Synchron-Signal, englisch → CVBS): In der analogen Videotechnik übliches Signal, bei dem sowohl die Farbinformation (Chrominanz), als auch die Helligkeitsinformation (Luminanz), als auch alle erforderlichen Synchronisationssignale (Zeilenende, Bildende) gemeinsam auf einer Leitung (Koaxialkabel) übertragen werden.
Der Anschluss dieses Signals erfolgt bei sehr einfachen Geräten mit Cinch-Steckern, bei höherwertigen Geräten mit BNC-Steckern, bei denen das Kabels mittels einer Verriegelung vor unbeabsichtigem Herausrutschen gesichert ist.

fps (Frames per Second): Maßeinheit für die → Bildfrequenz

Framerate siehe → Bildfrequenz

FTP ist die Abkürzung für "File Transfer Protocol" und gehört zur → IP-Protokollfamilie.
Ein FTP-Server ist ein Datenspeicher, dem Daten (z.B. Videobilder) via FTP übergeben und auch wieder abgerufen werden können. Viele → Bildquellen sind in der Lage, ihre Bilder selbsttätig permanent oder bei bestimmten Ereignissen auf einem FTP-Server zu speichern. Damit wird der FTP-Server zum → Bildspeicher

Gegensprechen siehe → Audio

GMA (Gefahren-Melde-Anlage): Oberbegriff für → EMA, → ÜMA, u.s.w.. Kann eine Quelle von Ereignissen sein, die zur Aufklärung der Ursache der Auslösung eine Videoaufschaltung erfordern.

GMS wird als Abkürzung sowohl für "Gefahren-Management-System" als auch für "Gebäude-Management-System" benutzt.

GUI steht als Abkürzung für "Grafical User Interface". Gemeint ist eine Bedienschnittstelle (→ HI), die wesentlich auf grafischen Elementen ("Fenstern", "Controls", ...) in Kombination mit einem Zeigeinstrument ("Maus") beruht.
Im Bereich der PC-Anwendungen hat sich diese Technik durchgesetzt und wird daher zunehmend auch zur Steuerung und Auswertung von Videosystemen verwendet.

Ein heterogenes Videosystem besteht aus Komponenten verschiedener Hersteller und ist daher anspruchsvoller zu planen, zu installieren und zu konfigurieren als ein → homogenes Videosystem, bietet dafür aber mehr Investitionssicherheit, weil
  • vorhandene Videosysteme weiter genutzt werden können: Das spart nicht nur Kosten für neue Geräte, sondern vor allem auch Installationsaufwand.
  • verschiedene Systeme mit ihren speziellen Eigenschaften für eine besonders wirtschaftliche Lösung miteinander kombiniert werden können.
  • bei künftigen Erweiterungen nicht nur ein Anbieter in Frage kommt: Günstigere Verhandlungsposition beim Nachkauf; mögliche Engpässe bei Ersatz- oder Erweiterungsbeschaffungen werden von vornherein vermieden.

HI steht oft als Abkürzung für human interface und meint die gesamte Schnittstelle, über die ein System von Menschen bedient werden kann.
Die Ausgestaltung dieser Schnittstelle entscheidet über die Bedienungsfreundlichkeit, Robustheit und Praktikabilität des Gesamtsystems.
Durch eine effizient gestaltete Bedienschnittstelle können Arbeitsabläufe wesentlich beschleunigt und sicherer gemacht werden.
Voraussetzung dafür ist eine enge Abstimmung zwischen Entwicklern und Anwendern.
Auf modernen Systemen kommt meist eine grafische Bedienschnittstelle (→ GUI) zum Einsatz.

Beim Historienbildabruf werden anhand bestimmter Kriterien (z.B. Ort und Zeit) vom Video-Management-System Bilder von der Bildquelle abgerufen und im Video-Management-System gespeichert. Damit stehen diese Bilder für eine → Recherche im Video-Management-System zur Verfügung.

Historienbilder: Bilder aus der Vergangenheit, die z.B. als Vergleich zur aktuellen Situation herangezogen werden (→ Referenzbilder) oder eine Veränderung über einen längeren Zeitraum dokumentieren.

Ein homogenes Videosystem besteht nur aus Komponenten eines einzigen Herstellers und ist daher meist einfacher zu installieren und zu konfigurieren als ein → heterogenes Videosystem

Eine Hybrid-Kamera ist eine Videokamera, die sowohl einen analogen (typischerweise → FBAS) als auch einen digitalen (typischerweise → Ethernet, manchmal auch → WLAN) Anschluss für die Videosignale aufweist, also quasi eine Kombination aus analoger Videokamera und → IP-Kamera.

Ein Hybrid-Recorder ist ein Videorecorder, der sowohl analoge als auch digitale Videosignale aufzeichnen kann, also quasi eine Kombination aus → DVR und → NVR.

Das ICMP (englisch: internet control message protocol) bietet eine einfache Möglichkeit, um IP-Verbindungen zu überwachen, wie sie z.B. für digitale → CCTV-Anwendungen genutzt werden.
Mit dem Kommandozeilenprogramm "Ping.exe" kann damit eine Verbindung zu einer bestimmten IP-Adresse geprüft werden.
Die Software "AccPingService" von Accellence bietet mittels ICMP eine automatische Leitungsüberwachung für alle in EBÜS konfigurierten Bildquellen.

IGMP Internet Group Management Protocol: Mitglied der → IP-Protokollfamilie zur Verwaltung von → Multicast-Gruppen.

Die Integrationstiefe ist ein Maß für den Funktionsumfang, der beim Aufschalten einer → Bildquelle auf ein → Video-Management-System unterstützt wird:
  • Nur Live-Bilder anzeigen --> geringe Integrationstiefe
  • Auch umfassende Steuerungs- und Recherchefunktionen --> große Integrationstiefe

Integratives Videomanagement-System oder auch integrierendes Videomanagement-System nennt man → Video-Management-Systeme wie beispielsweise → EBÜS, die
  • Bildquellen verschiedener Hersteller unter einer Bedienoberfläche (→ GUI) vereinigen,
  • alle empfangenen Bilder in ein einheitliches Format transcodieren und
  • eine einheitliche Schnittstelle (z.B. → AMS_RCP) zur Steuerung aller Videofunktionen bieten.

Intercom ist ein anderer Name für eine Sprechanlage -> → Audio

Mit Interoperabilität ist die reibungslose Zusammenarbeit verschiedener Komponenten gemeint. Dies kann z.B. durch gemeinsame Standards für die Schnittstellen (Protokolle, Datenformate, ...) erreicht werden.
Da es im → CCTV-Bereich noch keine umfassenden und von allen Herstellern akzeptierten Standards gibt, ist Software nötig, die Komponenten verschiedener Hersteller miteinander interoperabel macht.
Dies leistet z.B. herstellerübergreifende → Video-Management-Software wie → EBÜS.

Eine IP-Kamera ist eine Kamera, die über einen eigenen Netzwerkanschluss (typischerweise → Ethernet, manchmal auch → WLAN) verfügt und ihre Bilder bereits digital im Netz zur Verfügung stellt.

Unter einem IP-Netz verstehen wir ein digitales Netzwerk, über das Endgeräte miteinander verbunden sind, die mittels Protokollen der → IP-Protokollfamilie Daten austauschen können.

IP-Protokollfamilie: Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Protokollen, die vor allem im Rahmen der globalen Internet-Vernetzung eine große Verbreitung gefunden haben und daher auch bei Neuentwicklungen berücksichtigt werden sollten, damit diese mit bestehenden Systemen interoperabel sind.
Unter anderem gehören dazu:
  • IP (Internet Protocol): Unterste Protokollschicht zur Adressierung und Fragmentierung der zu übertragenden Daten, so dass die Daten als einzelne Pakete passender Größe verbindungslos über ein Datennetz übertragen werden können.
  • TCP (Transfer Control Protocol): Verbindungsorientiertes Protokoll, das auf IP aufsetzt (wird dann auch TCP/IP genannt), welches eine gesicherte Übertragung der Daten gewährleistet. Fehlerhaft oder gar nicht übertragene Daten werden erneut angefordert.
  • UDP (User Datagram Protocol): Einfache ungesicherte Datenübertragung auf Basis IP; wird dann auch UDP/IP genannt.
  • RTP (Realtime Protocol): Protokoll zur Übertragung von Echtzeit-Daten (z.B. Audio- und Videosignalen)
  • RTCP (RTP Control Protocol): Protokoll zur Ermittlung von Verbindungseigenschaften einer RTP-Übertragung. Mit diesen Informationen können die beteiligten Anwendungen abhängig von der Verbindungsqualität z.B. die Kodierung der Daten in geeigneter Weise nachregeln.
  • ICMP (Internet Control Message Protocol): Protokoll zur Überwachung von IP-Verbindungen.
  • IGMP (Internet Group Management Protocol): Protokoll zur Verwaltung von → Multicast-Gruppen.
  • FTP (File Transfer Protocol): Protokoll zum Speichern und Abrufen von Daten auf einem FTP-Server.
  • SMTP (Simple Mail Transfer Protocol): Protokoll zum Übertragen von Emails. Wird von manchen Bildquellen auch für Ereignis- und Alarmmeldungen verwendet.
  • SNMP (Simple Network Management Protocol): Protokoll zum Verwalten von Geräten im Netzwerk. Wird von manchen Bildquellen auch für Statusabfragen sowie Ereignis- und Alarmmeldungen verwendet.

ISDN steht als Abkürzung für "Integrated Services Digital Network", das in Europa inzwischen weit verbreitete digitale Telefoniesystem mit nutzbaren Bandbreiten (verfügbaren Datenraten) zum Endkunden von 2x64kBit/s (S0-Anschluss, 2 B-Kanäle) bzw. 2MBit/s (S2M, Primärmultiplexanschluss).
ISDN ist der Nachfolger des analogen Telefonnetzes, das oft mit → POTS abgekürzt wird. Höhere Datenraten als ISDN bietet z.B. → ATM, das deshalb auch Breitband-ISDN genannt wird.
Aktuelle Trends der Sprachübertragung gehen in Richtung Voice over IP (VoIP), da hierbei Sprache, Video und Computerdaten auf einem gemeinsamen Netz übertragen (Netzintegration) und gemeinsam ausgewertet werden können (Dienstintegration).
Wenn man IP-Verbindungen über ISDN realisieren möchte, benötigt man → PPP.

Die Abkürzung JPEG steht für die "Joint Photographic Experts Group", eine Arbeitsgruppe der ISO, die sich mit der Standardisierung von digitalen Bildern und zugehörigen Komprimierungsverfahren befasst.
Die JPEG-Kompression ist vorzugsweise für naturrealistische Bilder mit weichen Farbverläufen geeignet. JPEG tranformiert mit Hilfe der zweidimensionalen diskreten Cosinustranformation Bildinformationen in den Frequenzbereich und entfernt dort redundante, hochfrequente Anteile. Mit einer anschließenden Huffman-Codierung wird eine weitere Reduzierung der Datenmenge für ein Bild erreicht. Bei Texten oder Grafiken mit scharfen Konturen entstehen dadurch je nach eingestelltem Konpressionsgrad mehr oder weniger starke typische Artefakte (d.h. sichtbare Abweichungen vom Originalbild) in Form einer Kästchenstruktur und Schatten an Kanten.
JPEG ist zunächst ein Verfahren zum Komprimieren und Codieren von Einzelbildern; indem alle Bilder einer Videosequenz einzeln komprimiert und dann hintereinander gespeichert und angespielt werden, können mit JPEG aber auch Bewegtbilder (Videosequenzen) gespeichert werden. Hierfür hat sich der Name M-JPEG (Motion-JPEG) eingebürgert.
Auch wenn MPEG wesentlich höhere Kompressionsraten bewirkt, hat M-JPEG dennoch nach wie vor auch seine Einsatzgebiete, denn es bietet:
  • Darstellung auf jedem PC und in jedem Browser, auch ohne plug-in.
  • Kann leicht mit handelsüblicher Software dargestellt und weiterverarbeitet werden.
  • Zugriff auf jedes Einzelbild möglich.
  • Nachträgliche Reduktion der Bildfrequenz leicht möglich.
  • Einfacher symmetrischer Algorithmus, der kostengünstig implementiert werden kann.

KA-Bild (Koordinierungsausschuss Bildübertragung, früher → AK-Bild): Hier arbeiten
  • Vertreter der Polizei,
  • des BHE (Bundesverband der Hersteller und Errichter von Sicherheitssystemen)
  • des BDWS (Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen)
  • und des ZVEI (Zentralverb7and Elektrotechnik- und Elektronikindustrie)
zusammen, um die Probleme zu lösen, die aufgrund der Vielzahl zueinander inkompatibler Videosysteme aufgetreten sind. Der KA-Bild hat die Anforderungen an ein herstellerübergreifendes Videomanagementsystem definiert und damit die Grundlagen für → EBÜS geschaffen. EBÜS wird vom KA-Bild und den darin vertretenen Verbänden empfohlen.

Von Kompatibilität spricht man, wenn mehrere Komponenten miteinander → interoperabel sind, d.h. wenn sie ohne Probleme in einem Gesamtsystem miteinander funktionieren und untereinander ausgetauscht werden können.
Herstellerübergreifende → Video-Management-Software wie z.B. → EBÜS kann Videokomponenten verschiedener Hersteller miteinander kompatibel machen.

Kompressionsverfahren: Um die zu übertragende und zu speichernde Datenmenge bei Videobildern zu reduzieren, werden aus den digitalen Daten der Videobilder redundante oder für das gegebene → Sicherheitskonzept nicht relevante Anteile entfernt. Je nach Anwendungsfall können unterschiedliche Kompressionverfahren in Frage kommen. Aufgrund der speziellen Eigenschaften von Videobildern (insbesondere der meist fließenden Farbverläufe) sind die sonst in der PC-Technik verbreiteten Datenkompressionsverfahren (z.B. GIF, ZIP, RAR) nicht optimal. Bessere Verfahren sind z.B.:
  • JPEG
  • Motion-JPEG (M-JPEG, MJPEG)
  • Wavelet, JPEG2000
  • H.261, H.262, H.263, H.263L, H.264-AVC, H.264-SVC
  • MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4
  • MPEG4CCTV
  • MxPEG
  • HeiTel Differenzbildverfahren

Eine Kreuzschiene (Koppelmatrix, englisch: crossbar) kann man sich grob vereinfacht und bildlich vorstellen als eine Kombination von senkrechten Leitungen, an die die Kameras angeschlossen werden, mit waagerechten Leitungen, an die die Monitore angeschlossen werden. An jeder Kreuzung einer senkrechten mit einer waagerechten Leitung (Koppelpunkte) befindet sich ein Schalter, um die senkrechte Leitung mit der waagerechten Leitung zu verbinden.
Somit kann mittels einer Kreuzschiene jede Kamera mit jedem Monitor wahlfrei verbunden werden.
Die Schalter an den Koppelpunkten können über ein Steuerpult oder eine → Video-Management-Software bedient werden, wobei die Steuerungslogik darauf achtet, dass nicht mehrere Videoeingänge auf den gleichen Videoausgang verbunden werden dürfen.
Die Anzahl der Koppelpunkte wächst bei steigender Kamera- und Monitorzahl überproportional an, so dass der Aufwand und somit die Kosten für Kreuzschienen bei großen Anlagen sehr stark wachsen.
Man kann dem zum Teil dadurch begegenen, dass man mehrere Kreuzschienen kaskadiert, d.h. so hintereinander schaltet, dass eine Kreuzschiene A bereits eine Vorauswahl für die Eingänge von Kreuzschiene B trifft.
Damit wird dann aber auch die Flexibilität des Systems eingeschränkt, weil nicht mehr jede Kombination von Kameras und Monitoren möglich ist.
Einen Ausweg hieraus bieten → Digitale Kreuzschienen.

Lageplan: Um dem Anwender schnell einen guten Überblick zu geben und eine schnelle Orientierung zu ermöglichen, werden in einem Lageplan die Standorte der Kameras in dem jeweiligen → Schutzobjekt dargestellt. Die Kameraauswahl kann durch Anklicken der Kamerasymbole im Lageplan erfolgen. Die aktuell gewählte Kamera wird im Lageplan hervorgehoben.

LAN (Local Area Network): Lokales Netzwerk, dessen Reichweite im Gegensatz zum → WAN üblicherweise auf wenige hundert Meter Kabellänge und auf eine Liegenschaft begrenzt ist.

Das Lastenheft (englisch: requirement specification) beschreibt laut DIN 69905 ergebnisorientiert die "Gesamtheit der Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers", in unserem Bereich also die Anforderungen an ein zu entwickelndes bzw. zu lieferndes System.
Es ist sinnvoll, alle Anforderungen im Lastenheft durchzunummerieren (A1...An), damit in weiteren Dokumenten (z.B. → Pflichtenheft) darauf Bezug genommen werden kann.
Weiterhin sollte das Lastenheft alle Randbedingungen (Umgebungsbedingungen, Einbaumaße, Schnittstellen nach außen u.s.w.) benennen, die bei der Lösung der Aufgabe zu berücksichtigen sind.
Das Lastenheft beschreibt, was wofür erreicht werden soll, das Pflichtenheft beschreibt dagegen, wie und womit das erreicht werden soll.
Das Lastenheft wird in der Regel vom Auftraggeber geschrieben, das Pflichtenheft von Auftragnehmer.

Unter Latenzzeit (Verzögerungszeit) versteht man in einem → CCTV-System den Zeitraum, der zwischen einer Veränderung in der beobachteten realen Szene und deren Darstellung auf dem Monitor in einer → Leitstelle vergeht.
Digitale Videoübertragung ist prinzipbedingt immer mit einer gewissen Latenz verbunden.
Besonders effiziente Videokompressionsverfahren, die Ähnlichkeiten zeitlich aufeinanderfolgender Bilder auswerten, um möglichst wenig Daten übertragen zu müssen, bedingen häufig besonders hohe Latenzzeiten.
Durch geeignete technische Auslegung eines Systems (schnelles Netzwerk (→ QoS), echtzeitfähiges Kodierungsverfahren, ausreichend CPU-Leistung, ...) kann die Latenzzeit auf ein für den jeweiligen Anwendungsfall vertretbares Maß reduziert werden.
Besonders hohe Anforderungen an eine geringe Latenzzeit bestehen bei → SNZ-Steuerungen, wenn eine schwenkbare Kamera von Bedienern in der entfernten Leitstelle einem bewegten Objekt nachgeführt werden soll.

Das Leistungsverzeichnis ist ein Dokument, das als Anlage zu einer → Ausschreibung gehört und in dem die zu erbringenden Leistungen detailliert und dezimal gegliedert aufgelistet werden.

In der Leitstelle treffen die Bilder des Videoüberwachungssystems ein und werden hier ausgewertet. Die Leitstelle veranlasst die notwendigen Maßnahmen (→ Maßnahmenplan) als Reaktion auf erkannte Ereignisse (Alarm, Notruf, Störungsmeldungen, ...).

Das Livebild ist im Idealfall das Bild, das genau jetzt im zu überwachenden Objekt von der Kamera aufgenommen wird. Da bei digitalen Videosystemen jedoch technisch bedingt immer eine gewisse Zeit vergeht, bis das Bild beim Empfänger angezeigt wird (→ Latenzzeit), ist der Begriff "live" in realen Systemen nicht absolut, sondern mit einer gewissen Toleranz behaftet.
Für kurze Übertragungszeiten muss ggf. ein hoher technischer Aufwand getrieben werden. Deshalb richtet sich die Toleranz nach dem Anwendungsfall und dem Projektbudget.

Im Maßnahmenplan (Alarmplan) werden Reaktionen auf bestimmte Ereignisse und regelmäßig durchzuführende Arbeitsschritte festgelegt.
Diese Maßnahmen können von bestimmten Voraussetzungen (Tageszeit, Kombination mit anderen Ereignissen, Auswertung von Videobildern, ...) abhängen.
Bestimmte Maßnahmen können auch ferngesteuert (-> Fernwirken) oder vollautomatisch erfolgen.
Die automatisierte Implementierung von Maßnahmenplänen in einer Software heißt oft "Event-Manager".

Megapixel-Bilder sind Bilder mit mehr als 1 Million Bildpunkten (→ Auflösung). Während bei den analogen Videonormen (PAL, NTSC, SECAM) die technisch machbaren Auflösungen auf weniger als 0,5 Millionen Bildpunkte begrenzt war, ermöglichen die neuen digitalen Techniken Auflösungen von vielen Millionen Bildpunkten. Damit sind erstmals Weitwinkel-Aufnahmen möglich, die gleichzeitig einen guten Überblick über einen großen Bereich (z.B. öffentliche Plätze) ermöglichen, dabei aber mittels (auch nachträglich möglichem) -> digitalen Zoom auch Details erkennbar machen. Dabei kommen sie ohne anfällige und teure Mechanik (→ Optischer Zoom) aus. Die Technik steckt noch in den Anfängen; die Leistung dieser Systeme wird sich aber von Jahr zu Jahr steigern, die Preise dafür werden fallen.

Unter dem Begriff Metadaten werden alle Zusatzinformationen zusammengefasst, die zusammen mit den Videobildern gespeichert werden und die bei späteren Auswertungen genutzt werden können.
Dazu zählen z.B. der → Zeitstempel, Informationen über Anlass, Herkunft und Qualität des Bildes, aus einer Bildanalyse oder aus mit dem Videosystem verknüpften anderen Gewerken gewonnene Daten (etwa Paketnummern in der Logistik, Transaktions-IDs an Kassen und in Banken, Wetterdaten) sowie etwaige → Bildnotizen, die bei der Auswertung von Bildern vom Zentralisten eingegeben werden.

Motion Detection siehe → Bewegungserkennung

MPEG steht als Abkürzung für die "Motion Pictures Experts Group", eine Arbeitsgruppe der ISO/IEC, die Verfahren zur digitalen Codierung von Audio- und Videosignalen erarbeitet und standardisiert.
MPEG nutzt zunächst die von JPEG bekannten Verfahren zur Datenreduktion bei Einzelbildern, erzielt aber darüber hinaus eine weitere Datenreduktion durch Ausnutzung der Redundanz zeitlich aufeinanderfolgender Bilder (motion compensation). Neben Vollbildern (I-Frames) werden auch Zwischenbilder übertragen (P-Frames, B-Frames), bei denen nur die Differenzen zu vorhergehen oder nachfolgenden Bildern codiert sind. Dadurch kann die Datenmenge nochmals erheblich reduziert werden.
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von MPEG-Standards:
  • MPEG-1: digitales Video im PC, Video-CD, MP3
  • MPEG-2: digitales Fernsehen, Settop-Boxen, DVD
  • MPEG-4: alle Bitraten, Mediaobjekte für Web und mobile, auch synthetische Objekte
  • MPEG-7: Multimedia-Inhaltsbeschreibung
  • MPEG-21: Integration multimedialer Technologien (Identifikation, Copyright, Schutz, usw.)
MPEG-2 bietet eine höhere Bildqualität als MPEG-1. MPEG-4 ist für die Übertragung auf schmalbandigen Netzen (telephone-network, wireless, mobile) hin optimiert.

Multicast siehe → -cast.

MultiView-Darstellung: Anzeige mehrerer Bilder ggf. auch verschiedener Bildquellen neben und übereinander.
Im Gegensatz zur → SplitView-Darstellung entspricht hier jedes Bild einem eigenen Video-Kanal, wird also unabhängig von den anderen Bildern übertragen und gespeichert.
Somit kann jedes einzelne Teilbild einer MultiView-Ansicht flexibel verarbeitet und weitergeleitet werden, während die Teil-Bilder einer SplitView-Darstellung in einem einzigen "echten" Videobild zusammengefasst sind und somit nicht ohne weiteres unabhängig voneinander verarbeitet und weitergeleitet werden können. Allerdings benötigt die MultiView-Darstellung dafür im Vergleich zu einer SplitView-Darstellung in der Regel deutlich mehr Netzwerk-Bandbreite und Systemressourcen.

Nachalarmbilder: Ebenso wie die → Voralarmbilder können auch die Bilder nach der Alarmauslösung für die Bewertung der Situation entscheidend sein. So zeigt bei einem Banküberfall das → Alarmbild den Täter meist nur maskiert; aus den Nachalarmbildern kann während der Demaskierungsphase im Foyer das am besten geeignete Fahndungsbild herausgesucht werden.

Netzwerk: Unter diesem Begriff wird die Gesamtheit der Übertragungstechnik verstanden, mit der die Verbindung zwischen Bildquellen und den Leitstellen hergestellt wird. Der Trend geht dahin, alles Netzwerkverbindung mittels IP-Technologien zu realisieren. Im Bestand sind aber auch noch viele Objekte, die z.B. über ISDN angeschlossen sind. Aus Investiotionsschutzgründen sollte ein → VMS daher alle relevanten Netzwerktechnologien unterstützen.

Netzwerk-Kamera: Eine Kamera, die direkt ans digitale Netzwerk angeschlossen werden kann. Meistens arbieten diese Kameras auf Basis des "Internet Protocols" (IP) und werden daher auch → IP-Kamera genannt.

Ein Netzwerk Videorecorder (NVR) speichert Videobilder, die im digitalen Netz verfügbar sind, also z.B. von → IP-Kameras.
Ein NVR benötigt daher keine speziellen Videoeingänge, sondern nur einen Netzwerk-Anschluss (in der Regel Ethernet).
Ein NVR kann daher auch nur aus Software bestehen, die vom Anwender auf einem dafür geeigneten PC installiert werden kann.

Notruf- und Service-Leitstelle (NSL): → Leitstelle für den Empfang und die Bearbeitung von Notrufen und Service-Anfragen.
Hier werden sowohl Alarme bearbeitet (mittels eines → AMS) als auch Videbilder aufgeschaltet (mittels eines → VMS).
Im Idealfall sind AMS und VMS über eine Schnittstelle (z.B. → AMS_RCP) miteinander gekoppelt, so dass automatisch die zum aktuellen Alarm passenden Videobilder angezeigt werden.
Im Gegensatz zum → ARC bietet eine NSL meist weitergehende Dienstleistungen, wie z.B. das Fernschalten von Türen und Licht, Lautsprecherdurchsagen etc..

NSL siehe → Notruf- und Service-Leitstelle

NTSC steht als Abkürzung für "National Television Systems Committee" und ist der Name des in den USA übliche Verfahrens für analoges Farbfernsehen.

NVR siehe → Netzwerk Videorekorder

NVT ist die englische Abkürzung für "Network Video Transmitter" und entspricht dem deutschen Begriff → Bildquelle

Objektdaten: Zu jedem per Video aufgeschalteten → Schutzobjekt können hier alle relevanten Textinformationen gespeichert und abgerufen werden, z.B. die Adresse, die Telefonnummer des Verantwortlichen, der bei verdächtigen Beobachtungen zu informieren ist, oder komplette -> Maßnahmenpläne zu dem jeweiligen Objekt.

Objekterkennung, Objektverfolgung (englisch: tracking): Anhand bestimmter visueller Merkmale wird ein Objekt im Videobild erkannt und verfolgt. Ggf. wird eine steuerbare Kamera automatisch nachgeführt, damit das verfolgte Objekt im Sichtfeld bleibt.

Optischer Zoom: Bedarfsgesteuerte Vergrößerung oder Verkleinerung des beobachteten Bereichs durch die Optik (mechanischer Abstand der Linsen): Teleobjektiv-Einstellung für das Beobachten von Details (z.B. Gesichter, Kennzeichen), Weitwinkel-Einstellung für den schnellen Überblick in großen Bereichen (z.B. öffentliche Plätze, Verkehrsknotenpunkte).
Im Gegensatz zum -> → Digitalen Zoom bleibt hier die Anzahl der signifikanten Bildpunkte, die in die Darstellung einfließen, konstant.

PAL steht als Abkürzung für "Phase Alternating Line" und ist der Name für das in Deutschland übliche Verfahren für analoges Farbfernsehen.

Pentaplex siehe → -plex

Pixel: englische Bezeichnung für die einzelnen Bildpunkte

Das Pflichtenheft (englisch: system specification) nimmt gemäß DIN 69905 Bezug auf das → Lastenheft, indem in ihm beschrieben wird, wie und womit die Anforderungen aus dem Lastenheft umgesetzt werden.
Es ist wichtig zu prüfen, ob das Pflichtenheft eine vollständige Abdeckung aller im Lastenheft aufgestellten Anforderungen A1...An gewährleistet.

Mit der Endsilbe -plex kennzeichnen einige Hersteller, wieviele Funktionen ihre Videosysteme gleichzeitig ausführen können:
  • Simplex: Entweder nur Liveübertragung oder nur Aufzeichnen
  • Duplex: Gleichzeitig Liveübertragung und Aufzeichnen, aber nicht gleichzeitig → Recherche
  • Triplex: Während Liveübertragung und Aufzeichnen ist gleichzeitig auch eine → Recherche im aufgezeichneten Videomaterial möglich
Manche Hersteller verwenden auch Bezeichnungen wie Quadplex oder Pentaplex, um damit auszudrücken, dass weitere Funktionen gleichzeitig möglich sind.

POTS steht als Abkürzung für "Plain Old Telephone System". Mit diesem Begriff ist die klassische analoge Telefonie gemeint im Gegensatz zu ISDN, IP, GSM, UMTS etc..

PPP (englisch: Point-to-Point-Protocol) ermöglicht IP Verbindungen über Punkt-zu-Punkt Verbindungen und erlaubt damit die Nutzung von Protokollen der → IP-Protokollfamilie über andere Medien (z.B. → ISDN).
Um PPP von einem PC aus dynamisch und ggf. mehrkanalig nutzen zu können, benötigt man einen steuerbaren PPP-Protokolltreiber, der auf der → CAPI-Schnittstelle aufsetzt (CAPI-WAN-Adapter).

Presets (Preset-Positionen): Hiermit sind voreingestellte Positionen gemeint, an die eine steuerbare Kamera (→ SNZ) mit einem Mausclick gefahren werden kann.

Progressive Alarmierung: Für ein konzentriertes Arbeiten soll der Geräuschpegel in der Leitstelle möglichst niedrig gehalten werden. Laute Alarmtöne lenken ab und können auf Dauer sogar die Gesundheit beeinträchtigen. Sind die Alarmtöne allerdings zu leise, werden wichtige Alarme vielleicht nicht wahrgenommen. Die Lösung besteht in "Progressiver Alarmierung": Das Eintreffen eines Alarms wird leise oder sogar rein optisch signalisiert, großflächig markant auf dem Bildschirm, oder mit einer separaten Leuchte oder Hintergrundbeleuchtung ähnlich Ambilight. Erst wenn der Alarm nach einer bestimmten Zeit noch nicht angenommen wurde, wird er auch akustisch singanlisiert, zunächst leise, dann zunehmend lauter, immer weiter gesteigert, bis es schließlich jeder in der Leitstelle mitbekommt. Klangfarbe, Abstand der Töne und Lautstärkestufen sind individuell einstellbar. Zusätzlich können Alarmtöne so lange unterdrückt werden, wie bereits andere Alarme bearbeitet werden. Werden die Alarme in der Regel rechtzeitig angenommen, kann mit dieser Methode der Geräuschpegel in der Leitstelle drastisch gesenkt werden.

Projekt: Vorhaben, zeitlich befristete Aufgabe mit klarem Ziel und vorgegebenem Budget;
erfordert einen erfahrenen Projektleiter mit guten Kenntnissen im Projektmanagement, denn sonst kann es leicht ausufern und teuer werden...

Unter einem Protokoll verstehen wir eine eindeutige und verbindliche Vereinbarung (Spezifikation) von Nachrichtenformaten, die den Austausch von Daten zwischen verschiedenen elektronischen Geräten auch plattformübergreifend ermöglicht.
Protokolle spielen z.B. bei der Kamerasteuerung eine wichtige Rolle.
Auf allen an der Kommunikation beteiligten Geräten muss dazu jeweils ein Stück Software vorhanden sein, das die benutzten Protokolle "spricht", d.h., die verwendeten Nachrichtenformate korrekt interpretieren ("parsen") und die eigentlichen Nutzdaten daraus extrahieren kann.
Diese Software wird der Middleware zugerechnet.
Damit auch Geräte an der Kommunikation teilnehmen können, die ein bestimmtes Protokoll nicht beherrschen, können sogenannte Protokoll-Umsetzer (Protokoll-Konverter) eingesetzt werden.

PTZ (Pan, Tilt, Zoom): englische Bezeichnung für → SNZ

QCIF ist die Abkürzung für "Quarter Common Intermediate Format" und entspricht einer Bildgröße von einem Viertel von → CIF, also 176x144 Bildpunkte (→ Pixel).

Quadsplit, Quad Darstellung: Vierfach-Ansicht, die auf einem Monitor angezeigt bzw. auf einem Videokanal übertragen wird; Kurzbezeichnung für eine 2x2 → SplitView-Darstellung.

Quadplex siehe → -plex

Mit Quality of Service (QoS) bezeichnet man die Dienstgüte, also die Verbindungsparameter, von denen eine Anwendung beim Übertragen von Daten über ein Netzwerk ausgehen kann.
Hierzu gehören z.B.
  • Netzwerk-Bandbreite (im Sinne von verfügbarer Datenübertragungsrate)
  • Zeit von Verbindungsanforderung bis Verbindungszuteilung (Latenzzeit)
  • Übertragungsdauer (Delay)
  • Schwankungen im Zeitverhalten (Jitter)
  • Bitfehlerrate
  • Paketverlustrate
  • ...
Während ATM bereits im Konzept ausgefeilte QoS-Eigenschaften mitbringt, mussten diese bei Ethernet und der IP-Protokollfamilie erst nach und nach durch Zusätze wie z.B. RSVP, ToS-Feld, DiffServ, WFQ, MPLS, FEC, IEEE802.1p u.s.w. näherungsweise nachgebildet werden.

Qualifiziertes Bild: Die → ÜEA-Richtlinie definiert in Anlage 1 die Anforderungen, die die Polizei an ein "Qualifiziertes Bild" stellt:
Es muss aufgrund des zugrunde gelegten Sicherungskonzeptes und seiner technischen Qualität, dem angewandten Übertragungsverfahren und dem Dateiformat dazu geeignet sein, die Maßnahmen der Polizei zu ermöglichen/unterstützen.

RCP ist die Abkürzung für "Remote Control Protocol", auf Deutsch "Fernsteuerprotokoll". Diese Protokolle bauen meist auf dem → Internet Protocol (IP) auf. Ein Beispiel ist das → AMS_RCP, mit dem Alarm Management Systeme die Funktionen von EBÜS steuern können, um die umfangreichen Videofunktionen im Rahmen der Alarmbearbeitung automatisch zu nutzen.

Die Recherche ist der häufigste Anwendungsfall für die → Wiedergabe von aufgezeichneten Bildern in einem Video-Überwachungssystem. Recherche meint im Kontext von → CCTV die Suche nach aufgezeichneten Bildern in einem → Bildspeicher anhand bestimmter Kriterien, z.B.
  • Zeitpunkt und Ort (Kamera)
  • Alarm-Kennung
  • Transaktions-Nummer (z.B. bei Bankgeschäften und Kassensystemen)
  • Paket-Nummer (in der Logistik-Branche)
  • KFZ-Kennzeichen (mit Kennzeichenerkennung aus dem Videobild z.B. bei Verkehrsüberwachung)
  • Entfernen / Hinzufügen bestimmter Objekte im Bild (Aufklärung eines Diebstahls, Erkennen eines möglicherweise gefährlichen Koffers)
  • ...
Die Recherche dient der Aufklärung von Vorgängen aus der Vergangenheit.

Referenzbilder sind gespeicherte Vergleichsbilder, die der Sicherheits-Fachkraft bei der Auswertung der Videobilder helfen soll. So kann anhand von Referenzbildern zu jeder Kamera direkt ein Soll-Ist-Vergleich erfolgen und auf einen Blick erkannt werden, ob z.B. die Kamera verdreht wurde oder ob ein wertvolles Objekt entfernt wurde. Ein weiteres Einsatzgebiet von Referenzbildern sind Fotos von allen Personen, die sich im Objekt aufhalten dürfen (Positivliste): Der Alarmbearbeiter vergleicht die aktuellen Videobilder mit den Referenzbildern und kann Fehlalarme aussortieren, wenn die erkannte Person auf einem der Referenzbilder zu sehen ist.

RGB steht als Abkürzung für die Grundfarben Rot, Grün und Blau, aus denen auf den Videomonitoren die jeweils passenden Farben gemischt werden.

In einem Ringpuffer werden Bilder nur für einen definierten Zeitraum (z.B. 15 Minuten) gespeichert und dann automatisch gelöscht. Tritt ein Alarm ein, kann dieser Ringpuffer automatisch gesichert werden, damit die Vorgeschichte des Alarms ausgewertet werden kann. Der Vorteil im Gegensatz zur permanenten Speicherung ist der begrenzte Speicherverbrauch und der Datenschutz: Nur bei relevanten Ereignissen werden Videobilder gespeichert.

Unter einem Routine-Ruf versteht man die regelmäßige Aufschaltung einer Bildquelle auf die Leitstelle, um die Funktionsfähigkeit der Videoüberwachungsanlage zu überprüfen.

RTP ist ein Protokoll, das auf dem → Internet Protocol (IP) aufbaut.

Rundgang siehe → Virtueller Wächterrundgang

Scharfschaltung: Nur wenn eine → Alarmanlage scharfgeschaltet ist, werden Alarmereignisse an die → Leitstelle gemeldet. Die Scharfschaltung ist üblicherweise z.B. mit dem Verschließen des Objektes fest gekoppelt. Einige Bildquellen bieten aber selbst auch eine Möglichkeit zur Scharfschaltung, so dass die Scharfschaltung ferngesteuert durch die Leitstelle erfolgen kann.

Schutzobjekt ist ein abstrakter Begriff für den Bereich, der durch die Videoüberwachung geschützt werden soll.
Dies kann ein Gebäude, eine Liegenschaft, eine U-Bahn, ein Parkhaus, eine Tankstelle, eine Bank, ein Einkaufszentrum oder ähnliches sein.

Sequenzer siehe → Videosequenzer

In einem Sicherheitskonzept ist die Gesamtheit aufeinander abgestimmter Maßnahmen zum Erreichen der geforderten Schutzziele (→ Ziele) dokumentiert.
Zu den üblichen und wirksamen Maßnahmen gehört mit zunehmender technischer Reife und bei fallenden Preisen mehr und mehr auch die Videoüberwachung.

Sicherungskonzept siehe → Sicherheitskonzept

Simplex siehe → -plex

SNZ (Schwenken Neigen Zoomen) kennzeichnet die Fähigkeit, eine Kamera gezielt auf bestimmte Objekte hin ausrichten zu können, um diese in Großaufnahme mit allen Details sehen zu können.

SplitView-Darstellung: Gleichzeitige Anzeige von mehreren Videobildern, die sich untereinander den verfügbaren Platz auf dem Bildschirm teilen.
Die Teilbilder werden bereits von der Bildquelle bzw. dem Bildsender zu einem Gesamtbild zusammengesetzt, so dass im Gegensatz zur → MultiView-Darstellung für die Übertragung nur 1 Videokanal benötigt wird und entsprechend Netzwerkbandbreite, Speicher und Rechenleistung gespart werden.
Damit die Seitenverhältnisse der Bilder auch bei SplitView-Darstellung erhalten bleiben, wird üblicherweise eine Aufteilung von 2x2 Bildern (→ Quadsplit), 3x3 Bildern (9-fach Split), 4x4 (16-fach Split) u.s.w. (MultiSplit) verwendet.

stellenwerttreu meint, dass die Position der Ziffern in einer Zeichenkette (String) ihrem Stellenwert entspricht, sämtliche Ziffern also exakt in Reihenfolge ihres Stellenwertes sortiert sind, d.h. die Ziffer mit höchstem Stellenwert ganz links; alle weiteren Ziffern folgen Schritt für Schritt in absteigender Ordnung.
Nur bei stellenwerttreu geschriebenen Zahlen fester Länge (z.B. 17 Ziffern bei → UTC17) ergibt auch eine alphabetische Sortierung (etwa der Dateinamen im Windows-Explorer) die korrekte numerische Reihenfolge.

Bei der Funktion 'Täteransprache' geht es darum, dass Leitstellen zu Personen, die sich im Sichtfeld der Kamera befinden, auch eine → Audio-Verbindung herstellen können, um die Indentität und das Anliegen der beobachteten Personen zu klären und eventuelle Eindringlinge zu vertreiben. Die Ansagen können Live über ein Mikrofon oder Headset erfolgen, oder es werden vorkonfigurierte Audio-Dateien abgespielt.
Hinweise zur technischen Umsetzung finden Sie in unserem Knowledge-Base Artikel → KB000014: Lautsprecher für Täteransprache

TCP ist ein Protokoll, das auf dem → Internet Protocol (IP) aufbaut.

Timecode: englische Bezeichnung für die einen → Zeitstempel. Damit wird beispielsweise jedes Videobild einem exakten Zeitpunkt zugeordnet. Als sehr praktikabel haben sich Timecodes im Format → UTC17 erwiesen.

Timeline: englische Bezeichnung für die → Zeitleiste

Ein Transcoder transcodiert Videobilder, d.h. er wandelt sie von einem Format in ein anderes.
So wandelt z.B. EBÜS Bilder, die in verschiedensten Kompressionsstandards codiert sind, jeweils in das JPEG-Format, damit sie einheitlich gespeichert, verarbeitet, ausgewertet und weitergeleitet werden können.

Triplex siehe → -plex

UDP ist ein Protokoll, das auf dem → Internet Protocol (IP) aufbaut.

ÜEA-Richtlinie (Richtlinie für Überfall- und Einbruchmeldeanlagen mit Anschluss an die Polizei): Darin werden die Voraussetzungen für die Weiterleitung von Alarmen an die Polizei festgelegt. Anlage 1 definiert die Begriffe, Anlage 2 enthält ein Übersichtsdiagramm incl. Bildübertragung, Anlage 6 definiert die Anforderungen der Polizei an die Bildübertragung und Bildsteuerung. Diese werden von → EBÜS in vollem Umfang erfüllt.

ÜMA (Überfall-Melde-Anlage): Eine spezielle Form einer → GMA, die Personen zum Hilferuf bei Überfällen dient; ist idealerweise mit einer Videoübertragung gekoppelt, damit die nötige Hilfeleistung schnell und gezielt erfolgen kann.

ÜMS ist die Abkürzung für Übergeordnetes Management System. Unter diesem Begriff werden alle Systeme zusammengefasst, die einer → VÜA übergeordnet sein können, beispielsweise
  • Gefahrenmanagement-Systeme (→ GMS)
  • Gebäudemanagement-Systeme (→ GMS)
  • Software in Lagezentren oder Einsatzleitstellen (ELS)
  • Betriebszentralen, Verkehrsleitstellen
  • Leitstellen- oder Alarmbearbeitungssoftware
  • Alarm Management Software (→ AMS)
  • Physical Security Information Management (PSIM)
  • Prozesssteuerungssoftware, Leitwarten
  • Supervisory Control and Data Acquisition (SCADA)

Unicast siehe → -cast.

UTC (von engl. Universal Time, Coordinated): Diese "koordinierte Weltzeit" ist überall auf der Erde gleich, gilt für alle Zeitzonen und ist unabhängig von Sommer- oder Winterzeit. Die lokale Uhrzeit kann an verschiedenen fernüberwachten Orten unterschiedlich sein, was zu Missverständnissen und Fehlern führen kann, und insbesondere bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ist eine Zeitangabe in lokaler Zeit nicht eindeutig. Im Gegensatz dazu ist UTC als zuverlässige lineare Zeitbasis zur eineindeutigen zeitlichen Zuordnung aller Videobilder geeignet. Zeitpunkte (Zeitstempel, timecodes) sollten deshalb innerhalb der Video-Management-Software stets ausschließlich als UTC gespeichert und verarbeitet werden und erst bei der Anzeige für die Anwender in die jeweilige lokale Uhrzeit umgerechnet werden.

UTC17 ist die kompaktestmögliche millisekundengenaue Darstellung der zeitzonenunabhängigen Uhrzeit (koordinierte Weltzeit → UTC) mit Textzeichen (String, 17 Ziffern), die → stellenwerttreu von links nach rechts
  • das Jahr (4 Stellen Y = year),
  • den Monat (2 Stellen M = month),
  • den Tag (2 Stellen D = day),
  • die Stunde (2 Stellen h = hour),
  • die Minute (2 Stellen m = minute),
  • die Sekunde (2 Stellen s = second),
  • und die Millisekunde (3 Stellen t = thousandths)
angeben. Formatstring: YYYYMMDDhhmmssttt
Beispiel: 20230428073544521 entspricht dem Zeitpunkt dem 28.04.2023 07:35:44.521 als UTC bzw. 09:35:44.521 als MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit)
Dieses Format eignet sich sehr gut zur Darstellung der → Zeitstempel von Videobildern und für eindeutige Angaben von Alarmzeitpunkten.

VCA ist die Abkürzung für → Video Content Analyse.

VCR ist die englische Abkürzung für Video Cassette Recorder und bezeichnet die alten analogen Video-Cassetten-Recorder im Gegensatz zum modernen digitalen → DVR. Allerdings wird auch die Bedienung moderner digitaler Videosysteme oft einem VCR nachempfunden, um den Anwendern die Umgewöhnung zu erleichtern, so dass sich auch in aktuellen Videosystemen noch Symbole und Bedienelemente eines VCR wiederfinden.

Unter dem Begriff Video Content Analyse (VCA) werden alle Verfahren zusammengefasst, mit denen der Inhalt von Videobildern nach bestimmten Kriterien automatisiert ausgewertet wird. Je nach Anwendungsfall kommen dabei verschiedene mathematische Algorithmen zum Einsatz.

Ein Videodecoder ist das passende Gegenstück zum → Videoencoder:
Er wandelt die digital codierten und über ein Netzwerk übertragenen Videobilder wieder in ein Analogsignal um, damit die Bilder z.B. auf einem Monitor oder einer Großbildwand angezeigt werden können.

Ein Videoencoder ist ein Gerät, welches analoge Videosignale digital codiert und damit in einem digitalen Netzwerk verfügbar macht. Viele Videoencoder enthalten zusätzliche Anschlüsse, mit denen die Kameras gesteuert (PTZ) oder Schaltsignale ausgewertet (digital I/O) werden können.

Als Videointerface wird eine Einrichtung bezeichnet, die Videobilder von einem Format in ein anderes wandelt, z.B. von analog in digital oder von einem proprietären Format in ein Standardformat (→ Transcoder).
Ein PC mit darauf installierter EBÜS-Software kann als Videinterface genutzt werden - er wird dann als EBÜS VI bezeichnet. Ein EBÜS VI kann über das Protokoll → VI_RCP gesteuert werden.

Video-Management-Software läuft üblicherweise auf PCs und macht diese zu einem → Video-Management-System.

Video-Management-System (VMS): Eine PC-basierte Softwarelösung, mit der Bilder und Ereignisse der verschiedenen → Bildquellen empfangen, gespeichert, ausgewertet und weitergeleitet werden können.

Video-Recherche siehe → Recherche.

Videosensor: Ein Gerät oder eine Software, die eintreffende Videobilder auswertet und daraus Ereignisse erzeugt, z.B. bei Bewegung, bei Erkennen bestimmter Objekte, beim Verschwinden bestimmter Objekte u.s.w.

Der Videosequenzer schaltet in einstellbaren Zeitintervallen verschiedene Kamerabilder auf einen Monitor, um periodisch wiederkehrend eine ganze Reihe von Kamerastandorten überwachen zu können. Für erweiterte Anforderungen gibt es in einigen Videosystemen auch die Funktion → Virtueller Wächterrundgang.

Videoserver: Hiermit werden oft Einrichtungen bezeichnet, auf denen verschiedene Clients Videobilder speichern und wieder abrufen können (→ Bildspeicher). Einige Firmen verwenden die Bezeichnung "Videoserver" aber auch für → Videoencoder.

Videosicherheitssystem mit der gemäß DIN EN IEC 62676 normgerechten Abkürzung → VSS ist die vom → BHE empfohlene Bezeichnung für alle Anlagen, die Videotechnik nutzen, um die Sicherheit zu erhöhen, deren Aufgabe also darin besteht, Menschen und Sachwerte zu schützen.

VI_RCP ist die Kurzbezeichnung für das Video Interface Remote Control Protocol, mit dem ein EBÜS PC von anderen Systemkomponenten als → Videointerface genutzt werden kann.
Ein EBÜS VI stellt auf Anforderung über VI_RCP eine Verbindung zu einer → Bildquelle her, empfängt und transcodiert alle Bilder in das JPEG-Format, meldet über VI_RCP alle empfangenen Bilder incl. → Metadaten und erlaubt die Fernsteuerung und Fernabfrage von Funktionen der Bildquelle.

Virtueller Wächterrundgang (englisch: auto patrol, virtual rounds): Mit dieser Funktion wird der Rundgang eines Wachmanns durch verschiedene Objekte mit den Mitteln des Videomanagements nachgebildet. Nach einem festgelegten oder zufallsgesteuerten Zeitplan werden Bilder aus den zu überwachenden → Schutzobjekten aufgeschaltet. Im Gegensatz zu einem → Videosequenzer wird hier nicht einfach nur nach bestimmten Zeitintervallen umgeschaltet, sondern es erfolgen gezielt Aufschaltungen zu fest definierten Zeitpunkten, und es wird je Aufschaltung ein vorab festgelegter → Maßnahmenplan angezeigt, der vom → Zentralisten angewendet und bestätigt (quittiert) werden muss. Bei besonders leistungsfähigen Video-Management-Systemen werden diese Beobachtungsaufgaben automatisch je nach Verfügbarkeit der Mitarbeiter auf mehrere Arbeitsplätze verteilt (→ Dispatcher-Funktion).

VLAN: Virtuelles → LAN: Dient zur Trennung verschiedener Datenarten auf einem gemeinsamen physikalischen Netzwerk

VMS siehe → Video-Management-System

VoIP (Voice over IP) bezeichet die Übertragung von Sprache über → IP-Netze, umgangssprachlich auch "Internet-Telefonie" genannt.
IP bietet den Vorteil, dass das gleiche Übertragungsnetz auch für andere Daten (z.B. Video, Steuerbefehle, textuelle Informationen, ...) genutzt werden kann.
Für den Verbindungaufbau wird meist das "Session Initiaion Protocol" (SIP) verwendet, für die Übertragung der Sprachdaten das "Realtime Transport Protocol" (RTP).

Voralarmbilder: Viele Bildquellen verfügen über einen Voralarmspeicher, in dem Bilder in einem → Ringpuffer gespeichert werden. Diese Bilder können nach einem Alarm von der Bildquelle abgerufen werden, damit die Vorgeschichte des Alarms ausgewertet werden kann. Nur so kommt man z.B. bei einem Banküberfall an die Bilder, als der Täter noch ohne Maskierung die Bank betritt.

VSS ist gemäß DIN EN IEC 62676 die Abkürzung für Video Surveillance System, zu Deutsch → Videosicherheitssystem, Videoüberwachungssystem oder VideoüberwachungsanlageVÜA.
VSS ist aber auch eine gebräuchliche Abkürzung für Video-Speicher-System, oft auch als → Video-Server oder → Bildspeicher bezeichnet: Speichert die Videobilder verschiedener Kameras und stellt sie zum Abruf und zur späteren Auswertung (→ Recherche) bereit.

VÜA ist die Abkürzung für Videoüberwachungsanlage, auf Englisch → VSS

Wächterrundgang siehe → Virtueller Wächterrundgang

WAN (Wide Area Network): Sammelbegriff für Netzwerkverbindungen im Weitverkehrsbereich, also über die Grenzen einer Liegenschaft hinaus. Hierfür kommen verschiedene Technologien in Frage wie z.B. DSL, ISDN, GSM (GPRS, EDGE), UMTS (HSDPA, HSUPA), ...

WLAN (Wireless Local Area Network): Sammelbegriff für verschiedene Netzwerktechnologien, die drahtlose IP-Verbindungen im Nahbereich (max. einige hundert Meter) ermöglichen.

Eine Webcam stellt ähnlich einer → IP-Kamera ihre Bilder in einem digitalen Netz zur Verfügung.
Unter Webcams versteht man im allgemeinen jedoch qualitativ geringerwertige Kameras was Bildqualität und Robustheit (Zuverlässigkeit) betrifft.

Wechselsprechen siehe → Audio

Wiedergabe (englisch: play) ist der Gegenbegriff zu → Aufzeichnung: Bilder werden von einem → Bildspeicher zu einer → Bildsenke übertragen.
Der häufigste Anwendungsfall einer Wiedergabe ist bei Video-Überwachungsanlagen die → Recherche.

xMS steht stellvertretend für beliebige Management-Systeme, z.B. Alarm-MS (→ AMS); Gebäude-MS (→ GMS), Gefahren-MS (→ GMS), ...

Jedes Videobild wird anhand seines Zeitstempels (englisch: → Timecode) dem korrekten Zeitpunkt auf der → Zeitleiste zugeordnet.
Zeitstempel sollten stets in koordinierter Weltzeit (UTC, Coordinated Universal Time) angegeben werden, damit sie von der lokalen Zeitzone und eventuellen (Sommer-/Winter-) Zeitumstellungen unabhängig sind.
Als sehr praktikabel haben sich Zeitstempel im Format → UTC17 erwiesen.

Eine Zeitleiste (englisch: Timeline) dient dem schnellen Überblick über alle verfügbaren Videobilder und ermöglicht den direkten Zugriff auf alle Bilder anhand ihrer → Zeitstempel. Die Position ganz links auf der Zeitleiste entspricht dem ältesten, die ganz rechts dem neuesten Bild. Durch Anklicken einer Stelle in der Zeitleiste mit der Maus kann schnell zu jedem gewünschten Zeitpunkt gesprungen werden.

Zentralist meint einen Mitarbeiter in der → Leitstelle (Leitzentrale, Notruf-Zentrale), der Meldungen und Alarme entgegennimmt und daraufhin die erforderlichen Maßnahmen gemäß → Maßnahmenplan veranlasst.

Ziele der Videoüberwachung:
  • Prävention: Abschreckung durch deutlich sichtbare Videoüberwachung mit entsprechend schnellen Reaktionen der Interventionskräfte und hohen Aufklärungraten.
  • Intervention: Schutz von Sachwerten, Gesundheit und Leben durch schnelle gezielte Hilfe und Vermeidung von unerwarteten Konfrontationssituationen dank zeitnahem Gesamtüberblick ("1 Bild sagt mehr als 1000 Worte"); optimale Führung der Einsatzkräfte in kritischen Lagen.
  • Aufklärung: Beweisfotos, Fahndungsbilder, aber auch Rekonstruktion von komplexen Tathergängen durch synchrones Abspielen der Bildsequenzen aus verschiedenen Kameraperspektiven.

Zoom: Bedarfsgesteuerte Vergrößerung des beobachteten Bereichs: Es wird unterschieden zwischen → digitalem Zoom und → optischem Zoom.